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Schwarzer Hautkrebs an der Haut

Malignes Melanom / schwarzer Hautkrebs

Das maligne Melanom (der schwarze Hautkrebs) ist der bösartigste Hauttumor, weil er bereits frühzeitig metastasieren kann. Durch konsequente Hautkrebsfrüherkennungsmaßnahmen wird er jedoch heutzutage meist rechtszeitig im Anfangsstadium erkannt, wodurch sich die Überlebensraten erheblich verbessert haben. Sehr gute weiterführende Informationen zum malignen Melanom stellt die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft bereit.

Wie entsteht Hautkrebs?

Die durch die ultraviolette Strahlung der Sonne geförderte Bräune ist nicht als gesundheitsfördernd anzusehen. Sie stellt nur einen Schutzmechanismus unserer Haut dar. Unter über längere Zeit einwirkender UV-Strahlung beginnen die Pigmentzellen schützendes Pigment zu bilden, wodurch die Haut braun wird.

Bei kürzerer, aber intensiver Besonnung wird sich die Haut nach einer individuell verschieden kurzen Zeit röten und es kommt zu einem Sonnenbrand. Hierbei kommt es zu einer Schädigung der genetischen Substanz der Zellen in den oberen Hautschichten. Teilweise werden diese Schäden durch körpereigene Reparaturmechanismen ausgeglichen, aber nicht immer perfekt. Bei wiederholten Sonnenbränden bleiben so nach und nach Schäden am Erbgut der Zellen bestehen, die sich addieren und im Endeffekt zur Entartung führen.

Hautkrebsvorsorge

Die Lichttypbestimmung kann als ungefähre Richtlinie zur Handhabung von Sonnencremes und dem Verhalten an der Sonne in Beruf und Freizeit dienen. Dennoch schützt auch die beste Sonnencreme nicht sicher vor Hautkrebs, der auch an nicht besonnten Arealen auftreten kann. Sinnvoll ist es jedoch, so wenig wie möglich in die Sonne zu gehen und wenn doch, dann mit so viel Schutz wie möglich. Lassen Sie einmal jährlich Ihre Haut beim Hautarzt auf kritische Herde untersuchen! Muttermale und/oder Pigmentflecken hat fast jeder Mensch. Wichtig ist, diese regelmäßig zu beobachten. Bei Veränderungen in Form, Farbe, Größe oder Verhalten (Juckreiz, Verkrustung/Blutung) sollten Sie Ihren Hautarzt aufsuchen. Er wird verdächtige Veränderungen entfernen und im Labor untersuchen lassen. Häufig können jedoch auch nach einer genauen Untersuchung mit der Auflichtmikroskopie die Sorgen ausgeräumt werden.

ABCDE-Regel für die Selbstuntersuchung

Wie Sie selbst und auch Ihr Arzt im Vorhinein einen Fleck beurteilen können, ist in der ABCDE-Regel festgehalten:

ABCDE-Regel
A steht für die Asymmetrie (ist der Fleck rund, oval etc)
B steht für Begrenzung, also ob der Fleck sich deutlich von der umliegenden Haut abhebt, oder ob er z.B. ausfranst
C steht für die Farbe (color) des Fleckes (ist er schwarz, braun, rot/rötlich, gräulich oder eine Mischung aus diesen Farben)
D steht für Durchmesser. Als Anhaltspunkt dient hier zunächst einmal, ob der Fleck größer, kleiner oder gleich 5 mm ist.
E steht für Entwicklung (evolution). Ein Muttermal, das ständig wächst, erregt ebenfalls Verdacht.

Therapie

Chirurgische Entfernung

Bei Hautkrebsverdacht wird der verdächtige Herd in örtlicher Betäubung herausgeschnitten. Bei starken Verdachtsmomenten kann zusätzlich ein kleiner Sicherheitsabstand sinnvoll sein. Das entfernte Material wird dann in ein Labor eingeschickt und unter dem Mikroskop untersucht. Bestätigt sich der Tumorverdacht, wird ein Nachschnitt, abhängig von der Eindringtiefe des Melanoms erforderlich sein.

Bei oberflächlichen Basalcellcarcinomen oder solaren Präcancerosen (Krebsvorstufen) kann eine Vereisung mit flüssigem Stickstoff angewandt werden, um die betroffene Hautpartie zu zerstören. Insbesondere bei Kontraindikationen zur operativen Entfernung (z.B. bei Patienten mit Bluterinnungsstörungen) kommt diese Methode zum Einsatz. Bei Präcancerosen stellt außerdem die photodynamische Diagnostik (PDD) mit anschließender photodynamischer Therapie (PDT) eine wertvolle Behandlungsoption dar.

Chemotherapie

Eine Chemotherapie wird beim Melanom entweder einzeln oder in Kombination von mehreren Chemotherapeutika oder mit Immuntherapie bei Metastasierung eingesetzt.

Hautkrebsfrüherkennung durch digitale Musteranalyse

Die Heilungschancen beim schwarzen Hautkrebs hängen stark von der Tumordicke ab, daher besteht bei frühzeitiger Erkennung eine sehr hohe Heilungschance. Durch die verbesserte medizinische Aufklärung der Bevölkerung werden Melanome heutzutage wesentlich früher erkannt und einer Behandlung zugeführt, was sich auch in höheren Überlebensraten zeigt.

Man nimmt an, dass infolge des Ozonlochs das Risiko, an Melanom oder auch an hellem Hautkrebs zu erkranken, kontinuierlich steigt. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit der Hautkrebsfrüherkennung („Hautcheck“). Dabei wird vom Hautarzt die gesamte Hautoberfläche inclusive der Kopfhaut und der sichtbaren Schleimhäute auf verdächtigen Veränderungen hin untersucht.

Zur Untersuchung benutzen Hautärzte in erster Linie den klinischen Blick, sowie bei Bedarf eine Speziallupe. Pigmentierte Veränderungen werden immer mit einem Auflichtmikroskop beurteilt. Durch die 10-fache Vergrößerung kann die Hautveränderungen wesentlich genauer untersucht werden. Die diagnostische Treffsicherheit der Untersuchung wird dadurch auf 95% gesteigert.

Die digital gestützte Bildanalyse

Das Verfahren

Eine weitere Steigerung der Untersuchungsqualität und der diagnostischen Treffsicherheit steht mit der hochauflösenden digitalen Musteranalyse zur Verfügung. Sie wird seit 1996 bei uns angeboten. Die Aufnahme mit einer speziellen Video-Kamera ermöglicht eine wesentlich höhere Auflösung des klinischen Bildes der betreffenden Hautveränderungen. Dieses Verfahren ist aufgrund der hohen Auflösung dem menschlichen Auge nochmals überlegen. Zusätzlich kann durch Zuschalten von Algorithmen auch eine computergestützte Bewertung von Muttermalen erfolgen (Tübinger mole analyzer). Dies zusammen ergibt eine präzise Beurteilung insbesondere bei fraglichen Befunden.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die digitalen Bildspeicherung und die daraus resultierende Möglichkeit des Bildvergleichs über Monate und Jahre hinweg (s. Punkt E der ABCDE Regel).

Besonders wichtig ist dabei, ob ein Muttermal unverändert bleibt, oder ob sich Zeichen einer Aktivität ergeben. Dadurch können auch Muttermale zur Beobachtung belassen werden und müssen nicht aus Sicherheitsdenken operativ entfernt werden, die nicht vollkommen regelmäßig sind. Besondere Bedeutung kommt diesem Vorteil in der Schwangerschaft und im Kindesalter zu.

Die digitale Speicherung der Bilder, kleinste Veränderungen über Jahre hinweg zu vergleichen, ebenso Übersichtsaufnahmen von Körperpartien. Alte und neue Aufnahmen lassen sich dann nebeneinandersetzen und vergleichen. Damit kann Hautkrebs früher erkannt werden. Unnötige Operationen mit Narbenbildung lassen sich durch den Bildvergleich vermeiden.

Was übernimmt die Krankenkasse?

Im Rahmen einer Hautkrebsfrüherkennungsuntersuchung (Hautcheck) werden wir Ihnen diese Videodokumentation als Zusatzleistung anbieten.

Die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung wird derzeit nur von Privatkrankenkassen, von Betriebskrankenkassen, der DAK, Schwäbisch Gmündner Ersatzkasse übernommen. Die digitale Auflichtmikroskopie wird von den meisten privaten Krankenkassen und Beihilfestellen erstattet. Die Versicherten anderer Krankenkassen können die Leistungen als individuelle Gesundheitsleistung erhalten.